Seit Peter I. traten in Russland zwei Gruppen von Deutschen in Erscheinung: in verschiedenen deutschen Staaten und Territorien Geborene, die in russische Dienste traten, und liv- und estländische Deutsche, die in dem Russischen Reich angegliederten Provinzen lebten. Katharina II., welche die Politik Peter I. zur Stärkung und Modernisierung des Staates und seiner Wirtschaft fortsetzte, lud mit ihrem Manifest vom 22. Juli 1763 Ausländer zur Einwanderung nach Russland zu günstigen für sie Bedingungen ein. Im Verlauf von drei Jahrhunderten haben diese Deutschen, die russische Untertanen wurden, einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur des Landes geleistet. Einen nicht geringen Beitrag leisteten auch jene Deutschen, die Russland per Vertrag dienten, aber in ihre Heimat zurückkehrten. Die russisch-deutschen Beziehungen wurden über diese Jahrhunderte zu einem festen Bindeglied der europäischen und Weltkultur und -wirtschaft. Der Bildband widerspiegelt die Vielseitigkeit und Wechselseitigkeit der Beziehungen. Der 1. Band hat Beiträge und Materialien aufgenommen, die dem 18. Und 19. Jahrhundert gewidmet sind. Er enthält zahlreiche, oft völlig unerwartete Illustrationen, aber auch viele Sujets, die schon längst zu „echt russischen“ und gleichzeitig zu europäischem Gemeingut wurden. Der Band ist sowohl für Fachleute, als auch für eine breite Leserschaft gedacht, die sich für die russische Geschichte und die Geschichte der Russlanddeutschen interessiert.